Das, was uns heute in Europa bewegt, war bereits vor 25 Jahren als beklemmendes Zukunfts-Szenario im Deutschen Fernsehen zu sehen:
Die fiktive BBC-Produktion "The March/Der Marsch" von David Wheatley erzählt die Geschichte einer Gruppe hungernder Afrikaner, die auf der Flucht vor den ökonomischen und ökologischen Katastrophen in ihrem Heimatland nach Europa aufbricht. Auf dem Marsch durch den Trockengürtel Nordafrikas schwillt die Gruppe auf mehrere Tausend Menschen an. Diese Situation treibt in Europa die Verantwortlichen der EG-Bürokratie in Brüssel um. So votiert die (fiktive) Flüchtlingskommissarin Claire Fitzgerald zunächst für humanitäre Lösungen, während der charismatische Anführer des Marsches, Issa al Mahdi, seine Botschaft in Richtung Europa verkündet: "Wir werden sterben. Und wir wollen, dass Ihr uns dabei zuseht!" Doch dazu kommt es nicht.
Die in dem Film gezeigte Entwicklung ist zugleich so ausweglos wie prophetisch: Die flüchtenden Afrikaner erreichen schließlich das Mittelmeer und setzen in kleinen Nussschalen an die spanische Küste über. Niemandem ist es gelungen, sie aufzuhalten. Doch statt eines Zaunes mit Stacheldraht treffen sie hier – im Urlauberparadies – auf schwerbewaffnete Soldaten. Sie sind angekommen in der "Festung Europa". Ihr weiteres Schicksal bleibt in dem Film ebenso unklar, wie es sich für uns in der aktuellen Situation im heutigen Europa darstellt."